Worum geht’s?

Nicht nur in Köln fällt allen kunstinteressierten Menschen bei der Kombination „Kunst und Buch“ der Name König ein. Aber in der Domstadt vielleicht ganz besonders, denn hier ist der Stammsitz der Buchhandlung und des Kunstbuchverlages von Walther König.

Walther König eröffnete 1969 seinen ersten eigenen Laden inmitten der belebten Kölner Innenstadt. Das Budget war überschaubar, aber seine Begeisterung für die Kunstszene umso größer. Königs Buchhandlung wurde zum Treffpunkt von Künstlern und Sammlern aus aller Welt, hier kauften Popstars und Modezaren ein. Auch sein Verlag ist eine Institution und eine feste Adresse für Künstler, die das Buch als experimentelles Medium nutzen wollen.

Über den Weg von dieser ersten, sich bis heute größte Beliebtheit erfreuenden Kunstbuchhandlung Walther König bis zu den zahlreichen Dependenzen in Berlin, Wien, Paris, Mailand, Amsterdam und Brüssel, um nur einige wenige zu nennen, sowie über die langjährige Zusammenarbeit mit Künstlern wie Gerhard Richter oder Fischli/Weiss wird Michael Kohler, Journalist und Kulturredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“, mit Walther König sprechen.

Wer sind unsere Gäste?

Walther König wurde 1939 in Münster geboren. Nach einer bei der Bücherstube am Dom absolvierten Ausbildung zum Buchhändler machte er sich nach Stationen u.a. in New York 1969 mit einem Fokus auf Kunstliteratur selbstständig. Mit seinem jüngeren Bruder Kasper König verlegte er seine ersten von heute mehr als 4000 Künstlerbüchern, in denen sich die gesamte Vielfalt der zeitgenössischen Kunst spiegelt. Diesem Teil seiner Arbeit widmete das Frankfurter Museum für Angewandte Kunst 2022 eine Ausstellung.

Neben der 2017 erfolgten Verleihung des Ehrenpreises des Kölner Kulturpreises des Kölner Kulturrates wurde Walther König 2023 für besondere Leistungen in der Kunstvermittlung mit dem ART-COLOGNE-Preis ausgezeichnet.

Michael Kohler (geb. 1969) ist Redakteur im Kulturressort des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Korrespondent des Kunstmagazins „art“ für Nordrhein-Westfalen. Als freier Journalist arbeitete er unter anderem für die „Frankfurter Rundschau“, die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Berliner Zeitung“.

10,- Euro für Mitglieder der freunde / 15,- Euro für Gäste (zzgl. Eintrittskarte ins Museum)

Alles eine Frage der Perspektive…

Dass wir uns bei jungekunstfreunde immer wieder darauf freuen mit euch die Kunst der beiden Häuser aus neuen Perspektiven zu erkunden, ist längst kein Geheimnis mehr. Hierzu treffen wir uns im Museum, erkunden die ständige Sammlung oder Sonderausstellung und sprechen über das Gesehene. Nicht selten fällt dabei auf, dass der Zugang zur Kunst sehr individuell ist. Abhängig vom Geschmack, Wissensschatz und von den Erfahrungswerten können zwei Personen einen ganz unterschiedlichen Zugang zu demselben Kunstwerk haben und sich mit ihrer jeweiligen Perspektive gegenseitig bereichern. Während wir bei jungekunstfreunde gemeinsam über diese Perspektiven sprechen, möchten wir bei unserem Drink & Draw dieses Mal etwas Neues mit euch ausprobieren.

Was passiert, wenn wir diese Perspektiven zu Papier bringen? Bei In Vino Creativitas möchten wir mit euch im Wallraf kreativ werden. Nach einer kurzen Einführung in der Sammlung kommen wir im Museumsatelier zum Malen und für das ein oder andere Kaltgetränk zusammen.

Bei unserer kreativen Arbeit wird uns Thekla mit Rat und Tat zur Seite stehen. Thekla (@thekl.art) ist eine junge Künstlerin aus Köln die sich in ihrer Arbeit hauptsächlich mit ihren persönlichen Erfahrungen in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Problemen, sprich dem „Frau sein“ in unserer Gesellschaft, den Problemen als weibliche Künstlerin bis zu den inneren Gefühlswelten junger Erwachsener auseinandersetzt. Dabei bedient sie sich gerne der Stilisierung um ihr Werk von gängigen Frauendarstellungen abzugrenzen.

Wir freuen uns auf eine inspirierende, gesellige Runde mit euch!

Dieser Termin muss leider verschoben werden!

Wir werden Sie alsbald über den Nachholtermin zu „Als die Bilder laufen lernten: Das frühe Kino“ informieren und bedanken uns für Ihr Verständnis.

Am 19. Mai 2024 wäre der Kölner Fotograf Chargesheimer (1924–1971), eigentlich Karl Heinz Hargesheimer, einhundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Museum Ludwig im Fotoraum eine Auswahl von rund fünfzig seiner Werke. Chargesheimer wurde mit den Fotobüchern Cologne intime und Unter Krahnenbäumen bekannt, die der Stadt Köln und ihrem Alltagsleben gewidmet sind. In der Präsentation sind dreiundvierzig der in diesem Zusammenhang entstandenen Fotografien zu sehen. Zwei Videos erlauben Einblick in die Fotobücher. Außerdem bezieht die Präsentation drei von Chargesheimers weniger bekannten Skulpturen – Mediationsmühlen – ein und zeigt sechs seiner abstrakten Fotoexperimente.

1957 erschienen Chargesheimers Fotografien in dem vom damaligen Leiter des Nachrichtenamtes der Stadt Köln Hans Schmitt-Rost betreuten Fotobuch Cologne intime. Der Auftrag lautete, repräsentative Aufnahmen des Wiederaufbaus der kriegszerstörten Stadt anzufertigen, dabei aber auch die „typischen“ Kölner*innen festzuhalten. Chargesheimer steuerte Fotografien bei, die sich durch einen ungewohnten und direkten Blick auf das Alltagsleben auszeichnen. In seinem 1958 erschienenen Buch Unter Krahnenbäumen, das er alleine verantwortete, setzte er solche Fotografien zu kontrastreichen Motivserien zusammen. Ungeschönt, aber auch liebevoll dokumentiert er die Straße in Köln, deren Name dem Buch seinen Titel leiht. Er zeigt das Straßen- und Kneipenleben eines damals noch intakten und lebendigen Kölner Viertels. Heinrich Böll schreibt im Vorwort zu dieser Publikation: „Vielleicht wird nur in Straßen, wie diese eine ist, richtig gelebt.“

Chargesheimer verfolgte vielfache Interessen. Neben der dokumentarischen Abbildung beschäftigte er sich mit der Fotografie als bildgebendes Medium. Bereits Ende der 1940er Jahre begann er mit den Mitteln von Lichtgrafik und fotochemischen Prozessen zu experimentieren und Fotografien ohne Kamera herzustellen. „Schwenken, Wischen, Schaben, Abkühlen, Brennen – Zufügung von Säuren, Basen, Farben und Lacken“ so beschreibt Chargesheimer seine Experimente mit Fotoplatten und Negativen im Text zu seiner ersten Ausstellung in Mailand 1950. Die Ergebnisse dieser experimentellen Arbeiten sind malerisch im Stil des damals vorherrschenden Informel.

Ab 1967 schuf Chargesheimer kinetische Skulpturen aus Plexiglas, die er als Meditationsmühlen bezeichnete. Drei davon aus der Sammlung des Museum Ludwig werden nun nach rund zwanzig Jahren erstmals wieder präsentiert. In den kuppelförmigen Konstruktionen sind über mehrere Ebenen kristalline Elemente aus Plexiglas organisiert, die durch ein komplexes Zahnradsystem in Bewegung gesetzt werden. Die verwirrende Fülle der Plexiglasprismen mit ihren Lichtreflexen bildet einen auffälligen Kontrast zur präzisen Mechanik der Zahnräder. Chaos und Kontrolle scheinen sich hier zu ergänzen.

 

Worum geht‘s?

Der im flämischen Antwerpen geborene und im niederländischen Haarlem aufgewachsene Frans Hals war ein außerordentlich produktiver wie auch amüsanter Maler. Wie kaum ein anderer Porträtist des 17. Jahrhunderts setzte er bahnbrechende Impulse mit seiner Kunst und inspirierte viele nachfolgende Generationen mit einem eigensinnigen expressiven Malstil. So wundert es nicht, dass sich die Künstler des ausgehen- den 19. Jahrhunderts neben den Gemälden von Rembrandt und Vermeer ebenso intensiv mit dem Oeuvre von Frans Hals auseinandergesetzt haben – meint man doch in seinem schnellen Pinselstrich den Duktus eines Van Gogh zu erkennen. Das Amsterdamer Rijksmuseum würdigt den Maler derzeit gemeinsam mit der Londoner National Gallery in einer großen Ausstellung. Höchste Zeit also, den Haarlemer Meister etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wer ist unser Gast?

Dr. Norbert E. Middelkoop ist Experte für niederländische Porträtmalerei des 17. Jahrhunderts. Seit 1997 ist er leitender Kurator für Gemälde, Druckgraphiken und Zeichnungen am Amsterdam Museum. Im Jahr 2019 verteidigte er erfolgreich seine Dissertation über Amsterdamer Gruppenporträts.

Zu seinen kuratierten Ausstellungen zählen ‚die Porträtgalerie des Goldenen Zeitalters‚ in der Eremitage Amsterdam (2014-19), ‚Ferdinand Bol und Govert Flinck, Rembrandts Meisterschüler‚, ein gemeinsames Projekt des Amsterdamer Museums und des Rembrandt Haus-Museums (2017-18), sowie ‚Rembrandt und die Amsterdamer Porträtmalerei 1590-1670′ im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid (2020).

Als temporärer Kurator für Alte Meister am Frans Hals Museum Haarlem (von 2021 bis Januar 2024) organisierte er  das Symposium ‚Frans Hals: A Survey of Current Research‚ (Jan. 2023), dessen dazugehöriger Aufsatzband noch dieses Frühjahr erscheinen wird. Auch die dortigen Ausstellungen ‚Newcomers – Flämische Künstler in Haarlem 1580-1630′ (2022) und ‚Ansichten von Haarlem – Ruisdael, Berckheyde, Van Goyen‘ (2023) wurden von dem geladenen Experten kuratiert.

Weitere Infos zu Dr. Norbert E. Middelkoop unter: https://www.codart.nl/guide/curators/norbert-middelkoop

Eintritt: Für Mitglieder der freunde kostenfrei. Gäste 4 €, Studierende 2 € 

Keine Voranmeldung notwendig!

Zusagen erfolgen ca. 1 Woche vor der Führung.

gratis für Mitglieder der freunde / 7 € für Gäste

Bei diesem Atelierbesuch lernen wir die Künstlerin Melike Kara und ihr Werk kennen.

Kara ist für ihre eindringlichen und vielschichtigen Arbeiten bekannt. Geboren in Deutschland und mit kurdischen Wurzeln, ist sie eine Künstlerin, deren Werke häufig Fragen der Identität, Migration und Sichtbarkeit aufwerfen. Ihre Kunst inspiriert dazu, über die Komplexität der menschlichen Identität und die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen nachzudenken.

Melike Kara hat mit ihren Werken international große Anerkennung gefunden und wurde weltweit in renommierten Galerien und Museen ausgestellt. Zurzeit ist ihre Installation Shallow Lakes in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt zu sehen.

Wir freuen uns ganz besonders auf diesen spannenden Abend im Atelier.

job&kunstfreunde richtet sich an alle jungen Berufstätigen zwischen 28 und 45 Jahren, die durch Führungen oder in Künstler*innengesprächen, bei Sammler*innenbesuchen sowie Kurator*innenführungen den Kopf vom Stress befreien und mit neuen Ideen füttern möchten! Unser Programm ist außergewöhnlich und öffnet Euch so manche Tür der Kölner Kunst- und Kulturszene!

job&kunstfreunde wird gesponsert von Viega!

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass im Rahmen unserer Veranstaltungen Fotos für Social Media gemacht werden. Falls Du nicht fotografiert werden möchtest, sprich uns bitte direkt an oder erhebe nachträglich Einspruch via Mail an: job@kunstfreunde.koeln