Wir widmen uns mit unserem Atelierbesuch im März der „Digitalen Sichtbarkeit“ – einem branchen- und generationsübergreifenden Thema unseres Alltags. Während uns die „digitale Präsenz“ als Diskurs-Thema an sich momentan allgegenwärtig scheint, gibt es immer noch wichtige Themen, die von Kameralinse, Mikrofon & Tastatur leider nicht genügend repräsentiert werden: In Anlehnung an die mangelnde Sichtbarkeit von Künstlerinnen in der Kulturgeschichte führt uns die Künstlerin Sarah Szczesny deshalb (digital) durch ihr Atelier im Kölner Kwartier Latäng. Im Fokus ihrer aktuellen Werkserie „An Invisible History“ stehen die Pionierinnen der amerikanischen Animationsgeschichte wie Mary Blair, Retta Scott und Bianca Majoli. Obwohl diese maßgeblich die frühen Jahre der Walt Disney Filmfabrik geprägt haben, sind ihre Namen bis heute überwiegend unbekannt, da sie bislang in der Geschichtsschreibung der frühen und männerdominierten Filmindustrie zum Großteil unerwähnt blieben. Im Rahmen unseres Programm-Schwerpunktes „Frauen/Kunst“ ist es endlich an der Zeit, die Geschichtsschreibung zu hinterfragen und zu korrigieren! Blair, Majoli und Scott zum Vorbild, möchten wir mit Euch neue, digitale Wege eingehen: Wir freuen uns auf einen Atelierbesuch *DIGITAL* via Zoom mit Euch, Sarah Szczesny und Euren Fragen.
• Künstlerin Sarah Szczesny (*1979 in Starnberg) hat an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Rosemarie Trockel studiert. Ihre künstlerische Arbeit ist gekennzeichnet von der Erforschung der materiellen Rhetorik von Malerei, die sie als erweiterbares Produktionsfeld versteht und die sie in einem steten Ablauf der Konstruktion und Dekonstruktion sowie in einer Abfolge von Übergängen und Aneignungen inszeniert. Die Künstlerin hatte Einzelausstellungen im Neuen Aachener Kunstverein NAK, in der Galerie Cinzia Friedlaender (Berlin) und im MINI/Goethe-Institut Curatorial Residencies, Ludlow 38 (NewYork). Zur Zeit forscht sie in Vorbereitung zu ihrer Residenz in der Villa Aurora in Los Angeles zu den Pionierarbeiten von Mary Blair, Retta Scott und Bianca Majoli und den damit verbundenen Fragen der Sichtbarkeit von Frauen in der Kunst- und Medienwelt.
• Diese Veranstaltung ist kostenfrei! Erforderlich ist eine Anmeldung und technisches Equipment (z.B. Smartphone, Tablet, Laptop/PC sowie stabile Internetverbindung. Optional ein Mikrofon sowie eine Kameralinse).
→ Bildcredits
Szczesny, Sarah: An Invisible History, 2020, Laserprint 29 x 42.