Crossover, KunstBewusst, Performance, Special

Musik im Museum zu „Samson und Delilah“

Bei 'KunstBewusst' trifft Oper auf Malerei!

Einen tragischen Held und einen fiesen Verrat – mehr braucht es nicht für das ganz große Theater – egal ob in der Oper oder auf der Leinwand. Ganz wie auf einem barocken Gemälde des Wallraf! Meisterhaft schildert der niederländische Genremaler des 17. Jahrhunderts, Jan Steen, die Geschichte von „Samson und Delilah“ – fast wie ein Bühnenstück mit rotem Vorhang. Mühelos bezwang die biblische Figur Samson ganze Armeen. Die Quelle seiner schier unbesiegbaren Kraft? Das lange, prachtvolle und vor allem: ungeschnittene Haar! Doch wo solche Kräfte wirken, sind Heimtücke und Unheil nicht weit…

Die schöne Delilah entlockt ihm das Geheimnis seiner Stärke und verrät es – an den Falschen… Sind die Haare einmal abgeschnitten, kann Samson von seinen Feinden prompt überwältigt und unschädlich gemacht werden.

Der Maler Jan Steen wandelt den alttestamentarischen Stoff in eine Szenerie wie aus einem barocken Volkstheater: Etwas überzeichnet zeigt er vermutlich die tragischen Hauptdarsteller dieses Schauspiels: die käufliche Schöne und den unschädlich gemachten, in Ketten gelegten und in die Knie gezwungenen Helden. Wer ist der Herr in dem roten Barett, der ihr so unverfroren in den Ausschnitt greift? Er scheint die Rolle des Narren einzunehmen, der um die menschlichen Schwächen weiß.

Was macht die Geschichte, auf der Leinwand interpretiert, für uns noch kunstbewusster erfahrbar? In diesem Video wird nicht nur Jan Steens in Farbe gegossenes Meisterwerk durch die Kunsthistorikerin Diane Ciesielski vorgestellt, sondern auch die bildgewordene Geschichte auf unnachahmliche Weise sicht- und hörbar gemacht!

Die Musiker Thomas Bonni (Gesang), Markus Möllenbeck (Violoncello) und Michael Ostrzyga (Cembalo) interpretieren für uns eine Kantate des venezianischen Komponisten Antonio Caldara: „Il Sansone“ wurde von dem berühmten Musiker im 18. Jahrhundert für einen der barocken Salons komponiert. Dort wäre es undenkbar gewesen, Musik, Malerei und Dichtkunst isoliert voneinander aufzuführen – gehörten doch die „Schönen Künste“ untrennbar zusammen. Man musste alle Sparten des künstlerischen Ausdrucks als Gesamtkunstwerk dem wissenshungrigen Publikum präsentieren. Umso schöner, dass das Trio uns im neu gestalteten Prunksaal des Wallraf (samt kostbarster Instrumente) dies wieder möglich macht und uns an ihrer Kunst stimm- und bildgewaltig teilhaben lässt.

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Bildcredits

Jan Steen, Samson und Delilah, um 1661/1670, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Inv.-Nr. WRM 1024, Köln, Rheinisches Bildarchiv Köln, Reproduktions-Nr: rba_c001360.