17.09.22 - 22.01.23
Museum Ludwig
Sonderausstellungen

Grüne Moderne

Die neue Sicht auf Pflanzen

17.09.22 - 22.01.23
Museum Ludwig Sonderausstellungen

Die Ausstellung Grüne Moderne. Die neue Sicht auf Pflanzen führt die Besucher*innen zurück ins frühe 20. Jahrhundert und wie die Künste Pflanzen betrachteten — nicht die Natur im großen Maßstab, sondern einzelne Pflanzen. Vor allem im Zusammenhang von Fotografien von Pflanzen unter dem Mikroskop oder Aufnahmen im Zeitraffer. Aber auch die Kinos waren voll als das Blumenwunder das Pflanzendasein ganz neu vor Augen führte. Dabei lagen dem „Wunder“ Zeitraffer-Laboraufnahmen von Experimenten mit dem ersten künstlichen Dünger zugrunde.

Die Ausstellung widmet sich dem Thema mit rund 130 Exponaten in drei Kapiteln:

I. Die Pflanze als das Andere

II. Die Pflanze als das Angeeignete

III. Die Pflanze als Verwandte

Das „Pflanzendasein“ beschäftigt von jeher nicht nur Botaniker*innen. Die Grüne Moderne zeigt Aspekte des visuellen Nachdenkens über Pflanzen vor dem Hintergrund botanischer Erkenntnisse während der ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Werke von unter anderen Aenne Biermann, Heinrich Hoerle, Karl Blossfeldt, Renée Sintenis, Karl Schmidt-Rottluff oder Otto Dix werden botanisch und gesellschaftshistorisch rekontextualisiert, um die neue Sicht auf Pflanzen in einer Zeit technischen, gesellschaftlichen Wandels schärfer zu konturieren.

Die heutige Popularität von Pflanzen ist sicherlich beeinflusst von einem Bewusstsein unseres Verbundenseins und unserer Abhängigkeit mit und von ihnen. Das vergegenwärtigt uns die Klimakrise nochmals deutlich.

Daher hat das Museum Ludwig gemeinsam mit der Nachhaltigkeits-Team eine Ressourcen schonende und weniger CO2 emittieren Ausstellung konzipiert, in der größtenteils mit der eigenen Sammlung gearbeitet wurde, denn so lassen sich Transporte und Kunstverpackungen vermeiden. Auf der Dachterrasse des Museum Ludwig werden ausgediente Transportkisten, die im laufenden Betrieb noch anfallen, als Hochbeete recycelt. Darin wird Gemüse gezogen, das dank einer Kooperation im Rahmen der Ausstellung im Museumsrestaurant verarbeitet wird. Um Holz und Wasser zu schonen, wird der Katalog online unter www.gruene-moderne.de klimaneutral gehostet und damit für jede*n kostenfrei zugänglich. Alle anderen Printprodukte werden auf Blauer Engel-zertifiziertem Papier mit mineralölfreier Farbe lokal gedruckt. Die Ausstellungsarchitektur wird aus früheren Ausstellungen weiterverwendet oder von der hauseigenen Schreinerei recycelt. Und von jedem Eintrittsticket fließt ein Euro in Naturschutzprojekte.

Kuratorin der Ausstellung: Miriam Szwast, beraten von Suzanne Pierre

Bildcredits

Christian Warlich, Tätowierte Person, 1920er Jahre, ©Museum für Hamburgische Geschichte