17.11.22
Do 18:00
Wallraf
Crossover, Führung, Kunstspäti

Kunstspäti. Who is Susanna?

Ein Fall, der (Kunst-) Geschichte schrieb

Es ist keine Voranmeldung nötig – kommt einfach vorbei!

Mitglieder der freunde – gratis, Gäste zahlen 7,- €

Bei diesem Kunstspäti dreht sich alles um den wohl ältesten Kriminalfall der (Kunst)-Geschichte. In seiner Sonderausstellung „SUSANNA – Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo“ widmet sich das Wallraf der altestamentarischen Susanna-Erzählung, welche im Buch Daniel überliefert wird. Eine Geschichte von Machtmissbrauch, Voyeurismus, handgreiflicher Gewalt und sexueller Nötigung, welcher sich zahlreiche Vertreter*innen der bildenden Kunst über die Epochen hinweg angenommen haben.

Who is Susanna?
Susanna, eine verheiratete Frau aus Babylon, wird von zwei lüsternen Richtern beim Baden beobachtet und wenig später von diesen erpresst, sich ihnen sexuell gefügig zu machen. Susanna verweigert sich und wird daraufhin von den beiden alten Richtern verleumdet und dem Ehebruch bezichtigt. Bevor es zur Hinrichtung Susannas kommt, überführt der junge Prophet Daniel die beiden „Alten“ der Lüge, indem er sie getrennt voneinander zum Vorfall verhört – eine der ersten unabhängigen Zeugenbefragung!  Nun werden die beiden Richter statt Susanna zum Tode verurteilt.

In seiner Sonderschau demonstriert das Wallraf die Bandbreite, mit der sich die Kunst diesem komplexen Sujet annimmt und präsentiert neben Malerei auch Buchmalerei, Graphik und Kunsthandwerk. Die Susanna-Darstellungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart werden sich in mehreren Kapiteln gegenübergestellt, ihre Interpretationen be- und hinterfragt und im Kontext aktueller gesellschaftsrelevanter Fragen beleuchtet.

Am Abend des Kunstspätis wollen wir Euch Susanna und ihre (Kunst-) Geschichte näherbringen: Wie verändert sich das Bildsujet über die Epochen hinweg und welche gesellschaftlichen Einflüsse der Vergangenheit und Gegenwart können wir in den Susanna-Darstellungen erkennen?  All dies und noch viel mehr, könnt Ihr bei spannenden Kurzführungen über den Abend hinweg erfahren.
Zwischen den Programmpunkten erwartet Euch ein kühles Getränk im Foyer und die Gelegenheit, u.a. die heißbegehrten Tickets für die kommende ART COLOGNE zu gewinnen!

PROGRAMM: 

18:15 Uhr –„Crime Time“ mit Matthias Busmann (Kunstvermittler)

18:30 Uhr –„Susanna und die alten … Meister“ mit Dr. Roland Krischel (Leiter der Mittelalterabteilung und Kurator der Ausstellung)

19:15 Uhr –„Oh, Susanna! Ende gut, alles gut? Mit rechtlichem Blick durch die Ausstellung“ mit Christina Hadulla-Kuhlmann (Juristin)

19:45 Uhr –„Susanna – the whole story!?“ mit Andreas Kuhlmann (Kunstlehrer und Künstler)

20:30 Uhr –„Die Rolle des Betrachtenden: Zwischen Voyeurismus und Mitgefühl“ mit Dr. Susanne Rauprich (kunsthistorische Leiterin im Arbeitskreis der freunde)

21:00 Uhr –„Leid-Bilder. Sexualisierte Gewalt und weibliches Pathos“ mit Patricia Engel (Projektleitung von jungekunstfreunde)

 

Was ist ein Kunstspäti?

Seit Oktober 2015 bieten jungekunstfreunde und job&kunstfreunde ein Veranstaltungsformat an, welches unseren Gästen ermöglicht, die Häuser auch nach den regulären Öffnungszeiten zu besuchen. Zweimal im Quartal, meist am dritten Donnerstag des Monats, bespielen wir abwechselnd das Wallraf-Richartz-Museum oder das Museum Ludwig von 18:30-21:30 Uhr mit Programm (Öffnung des Museums 18-22 Uhr).
Bei unseren Kunstspätis bieten wir vier bis fünf Kurzführungen (ca. 30 Min.), ein Couchgespräch im Foyer oder eine Sonderaktion an. Bisher u.a. mit: Dr. Marcus Dekiert (Direktor Wallraf), Prof. Grohé (Uni Köln), Galerist Christian Nagel, Iris Maczollek (Ausstellungsmanagement Museum Ludwig), Regisseurin Corinna Belz, Journalist Stefan Koldehoff, Videokünstler Marcel Odenbach u.v.m.
Für Getränke und Musik wird gesorgt und ein alter Postwagen, umgestaltet zu einem Schrank mit Leuchtschriftzug „Kunstspäti“, dient als Erkennungszeichen und Infostand.

Bildcredits

Detail: Massimo Stanzione, Susanna und die beiden Alten, um 1630/35, 151,9 x 203,6 cm, Öl auf Leinwand, Städel Museum, Frankfurt am Main