29.10.21 - 13.02.22
Wallraf
Sonderausstellungen

Linie lernen

Die Kunst zu zeichnen

29.10.21 - 13.02.22
Wallraf Sonderausstellungen

Parallel zu seiner großen Ausstellung „Entdeckt! Maltechniken von Martini bis Monet“ widmet sich das Wallraf in seinem Graphischen Kabinett dem Erlernen des Zeichnens als Grundlage der Künstler*innenausbildung und ästhetischen Erziehung. In der Theorie der Renaissance gilt nämlich die Zeichnung (ital. „disegno“) als Vater aller Künste. Unter dem Begriff Disegno wird nicht nur das praktische Entwerfen verstanden, sondern auch das geistige Konzept, also der intellektuelle Prozess dahinter. Mit ausgesuchten Darstellungen von Zeichenakademien wie der ersten Kunstschule des Baccio Bandinelli (1493–1560) vermittelt die Kölner Graphikschau „Linie lernen“ eine konkrete Vorstellung von dem Unterricht für angehende Künstler*innen.

Dabei präsentiert das Wallraf auch einige anschauliche Anleitungen zum Zeichnen und Malen. Darunter befinden sich die berühmten Illustrationen von William Hogarth (1697–1764), die der englische Künstler eigens für sein legendäres Buch „Analyse der Schönheit“ (engl. „The Analysis of Beauty“) aus dem Jahr 1753 schuf. Außerdem zeigt das Museum die jüngste Neuerwerbung für seine Graphischen Sammlung: Das Musterbuch des Johann Daniel Herz (1693–1754), das sich insbesondere der ausführlichen Darstellung von anatomischen Details und Charakterköpfen widmet. Nicht zuletzt fängt die Ausstellung die Intensität und Intimität des Zeichnens mit beeindruckenden Studienblättern und Darstellungen von zeichnenden Künstler*innen ein.

Bildcredits

Giulio Tomba nach Felice Giani, Rosaspinas Zeichenschule, 1811, Radierung und Roulette auf Velin, 442 × 559/556 mm (Blatt), Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Graphische Sammlung, Inv. Nr. 2020/1