13.02.22
So 11:30
Museum Ludwig
Arbeitskreis, Führung

Marcel Odenbach – Wolfgang-Hahn-Preisträger 2021

Gabriele Gerlt

Der Kölner Künstler Marcel Odenbach ist einer der Pioniere und zentralen Protagonisten der Videokunst. Im Fokus seiner aktuellen Ausstellung im Museum Ludwig, anlässlich des 2021 an ihn verliehenen Wolfgang-Hahn-Preises*, stehen aber vor allem seine Papierarbeiten, die Schnittvorlagen. Basierend auf fotografischen Vorlagen erschafft er großformatige Collagen zu Themen wie kulturelle und geschlechtliche Identitäten, der deutschen Geschichte und dem Kolonialismus von enormer Ausdrucks- und Aussagekraft.

Im Jahr 2021 übergab er die künstlerische Essenz dieser einzigartigen Werke, seine Schnittvorlagen-Sammlung, dem Museum Ludwig, welches sie nun im Rahmen einer Sonderausstellung erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.

• Marcel Odenbach, 1953 in Köln geboren, lebt in Köln, Berlin und Cape Coast in Ghana. Seine erste institutionelle Einzelausstellung hatte der Künstler bereits während seines Studiums 1978 bei der Stiftung De Appel in Amsterdam. Es folgten Einzelausstellungen u.a. im Kölnischen Kunstverein (1979), im Institute of Contemporary Arts Boston (1986), im Centre Georges Pompidou Paris (1987), im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Berlin (2006), im Kunstmuseum Bonn (2013), im Tel Aviv Museum of Art (2016) und in der Kunsthalle Wien (2017). Bis zum Frühjahr 2021 lehrte Odenbach Film und Video an der Kunstakademie Düsseldorf. Vom 9. Oktober 2021 bis zum 9. Januar 2022 ist Odenbachs Werk in der Retrospektive Marcel Odenbach: so oder so in der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21 sehen.

*Wolfgang-Hahn-Preis: Der Name des Preises ehrt das Andenken an den Kölner Sammler und Gemälderestaurator Wolfgang Hahn (1924–1987), der sich in vielfältiger Hinsicht für die Kunst der europäischen und amerikanischen Avantgarde in Köln engagierte. Mit dem Wolfgang-Hahn-Preis zeichnet die Gesellschaft für Moderne Kunst (GMK) jährlich außergewöhnliche zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus. Das Preisgeld in Höhe von maximal 100.000 Euro fließt in den Erwerb eines Werks oder einer Werkgruppe des Künstlers oder der Künstlerin zugunsten der Sammlung des Museum Ludwig. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden außerdem mit einer Ausstellung im Museum sowie der Herausgabe einer begleitenden Publikation gewürdigt.

Bildcredits

Marcel Odenbach, Köln 2021; Foto: Jürgen Schulzki, Köln