Worum geht’s?
Dinge wurden im 20. Jahrhundert, beispielsweise in der Pop Art oder im Surrealismus, häufig in die Kunst transferiert. Ursula Burghardts Auswahl jedoch begründete sich weder in deren Warenförmigkeit noch im objet trouvé. Stattdessen zielte ihr Transfer von alltäglichen Gegenständen in die Kunst auf deren Sozial- und Gebrauchsgeschichte. Der Vortrag analysiert Burgharts Verfremdungsstrategien, die zwei grundlegende Arbeitsbedingungen von Künstlerinnen in Westdeutschland sichtbar machen: die Arbeit in der zweiten Schicht im Haushalt neben der künstlerischen Arbeit und die Kontinuitäten des Nationalsozialismus.
Wer ist unser Gast?
Kathrin Rottmann wurde mit einer Arbeit über „die Aesthetik von unten. Pflaster und Asphalt in der bildenden Kunst der Moderne“ promoviert (Silke Schreiber Verlag, München 2016) und 2020 mit dem Aby-Warburg-Förderpreis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet. Sie leitet am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum das DFG-geförderte Forschungsprojekt Industrielle Produktionsweisen in der Kunst des globalen Nordens im 20. und 21. Jahrhundert. Studien in Kunst und Fabriken und untersucht, wie die Produktionsprozesse aus der Fabrik in die Kunst transferiert wurden und welche Geschlechterkodierungen der Produktion und biologischen Reproduktion dabei wirksam waren.
Eintritt: Für Mitglieder der freunde kostenfrei. Gäste 4 €, Studierende 2 €.
→ Bildcredits
Ursula Burghardt
Reitstiefel, 1968
Aluminiumblech
15 x 18 x 18 cm
© Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds,
Nachlass Ursula Burghardt