Zauber der Farbe. Impressionistische Freilichtmalerei
Dr. Daniel Zamani
Worum geht’s?
In der Genese des Impressionismus spielte die Praxis der Freilichtmalerei eine herausragende Rolle. Dabei arbeiteten die Künstler nicht mehr nur in freier Natur, um kleinformatige Skizzen anzufertigen und diese später als Gedächtnisstützen für im Atelier und bei künstlichem Licht ausgeführte Kompositionen zu verwenden. Stattdessen wurden die Gemälde unmittelbar vor dem Motiv selbst und oft in beachtlicher Schnelligkeit und in nur wenigen Malsitzungen angefertigt. Auf technischer Ebene war diese Entwicklung von praktischen Neuerungen wie der Einführung von wiederverschließbaren Tubenfarben sowie der Erfindung der tragbaren Staffelei begünstigt worden. Darüber hinaus bot das ab den 1840er-Jahren rapide wachsende Schienennetz den in Paris ansässigen Malern schnellen und kostengünstigen Zugang zu einer Vielzahl unterschiedlichster Topografien. Die en plein air entstandenen Gemälde bestechen durch ihr helles Kolorit und ihre dynamische Pinselführung und begeistern auch heute noch mit ihrem Eindruck von Unmittelbarkeit und Frische. Der Vortrag beleuchtet die Kunst des Impressionismus mit einem besonderen Fokus auf den großen Vorreiter der Freilichtmalerei, Claude Monet (1840-1926).
Wer ist unser Gast?
Daniel Zamani (*1986) studierte Kunst- und Architekturgeschichte an der University of Cambridge sowie Museologie an der École du Louvre in Paris. Von 2015 bis 2017 arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Volontär, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Städel Museum in Frankfurt am Main, wo er gemeinsam mit Felix Krämer die großangelegte Sonderausstellung Matisse – Bonnard. Es lebe die Malerei! (2017/18) kuratierte. 2018 erfolgte der Wechsel an das Museum Barberini in Potsdam, wo er neben Ausstellungen zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts auch als Sammlungsleiter für die Hasso Plattner Collection zuständig ist. Zu den Ausstellungen, die Daniel Zamani am Museum Barberini betreut bzw. betreut hat, gehören die Projekte Farbe und Licht. Der Neoimpressionist Henri-Edmond Cross (2018/19), Monet. Orte (2020), Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945 (2022), Surrealismus und Magie. Verzauberte Moderne (2022/23) sowie Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne (ab September 2024). Am Munchmuseet in Oslo war er darüber hinaus 2022 als Gastkurator für die Umsetzung der Ausstellung The Shape of Freedom verantwortlich.
Eintritt: Für Mitglieder der freunde kostenfrei. Gäste 4 €, Studierende 2 €
→ Bildcredits
Claude Monet: Verschneite Getreideschober in der Sonne, 1891, Öl auf Leinwand, 65 x 100 cm, Sammlung Hasso Plattner // Portärtfoto Dr. Daniel Zamani: David von Becker