KunstBewusst Wallraf

Papstinszenierung im barocken Rom

Eben dieses eindrucksvolle Gesamtkunstwerk wurde uns vergangene Woche von der aus Köln stammenden und an der Wiener Universität die Professur für „Kunstgeschichte der Frühneuzeit“ innehabenden Kunsthistorikerin Kirsten Lee Bierbaum veranschaulicht.

Sperriges Thema? Ja, aber hervorragend ganz präsentiert und inhaltlich wahnsinnig spannend, denn letztlich springt bis heute jeden Romreisenden das von Michelangelo, Bramante, Raffael, Bernini und vielen weiteren Künstlern, Architekten, Stadtplanern… ersonnene Papstkonzept der heiligen Stadt unweigerlich entgegen. Man kann sich dem nicht entziehen und will es auch eigentlich gar nicht, denn hier geht es ja um barocke Überwältigung der Sinne des Pilgers, Stadtbesuchers oder Bild- bzw. Bauwerkebetrachters. Jeder der schon einmal in das Zentrum des einstigen „Caput mundi“ vorgedrungen ist, kommt aus dem Staunen ob der unzähligen steinernen wie gemalten Kunstwerke nicht mehr heraus und hat sich vermutlich auch ganz bewusst mit der Bereitschaft sich überwältigen zu lassen auf die Reise nach „Roma eterna“ begeben. Gläubig muss man dafür jedoch nicht sein – so mancher ist es aber dennoch in Rom geworden…

Es lässt sich nur schwerlich leugnen und muss neidlos anerkannt werden, dass dieses vom Papst gewünschte und von seiner Künstler-Schar ausgeführte Kunstkonzept ein bis in alle Ewigkeit funktionierendes Erfolgsmodell ist, oder?