KunstBewusst

Die renommierte Vortragsreihe der Freunde des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig e.V. „KunstBewusst“ hat in den vergangenen Jahren Kunsthistoriker*innen, Kunstschaffende und Intellektuelle zu Themen rund um Kunst, Kultur und Geschichte wie u.a. Marina Abramovic, Werner Herzog, Julia Stoschek, Bryan Ferry, Mithu Sanyal, David Hockney, Andrea Fraser, Marina Weisband, Volker Manuth, Helmut Draxler und viele mehr als Redner*innen im Wallraf und Museum Ludwig begrüßen dürfen.

EINTRITT: Der Eintritt zu den KunstBewusst-Veranstaltungen vor Ort ist für Mitglieder der freunde grundsätzlich kostenfrei. Nicht-Mitglieder zahlen einen Beitrag von 4€ (2€ ermäßigt) an der Abendkasse.

Die Vorträge, Filmvorführungen und Gespräche finden immer um 18 Uhr im Wallraf oder im Museum Ludwig statt. Im KunstfreundeSalon auf YouTube finden Sie regelmäßig Aufzeichnungen einiger Vorträge. Bei der Vortragsreihe haben auch Sie die Chance in anschließenden Fragerunden, ihr Interesse und Fragen mit den Referent*innen zu teilen.

Wir wünschen Ihnen vor Ort kunstbewusste Momente mit den freunden und freuen uns immer über konstruktive Kritik und Bewertungen in Form von Abonnements und Empfehlungen durch jeden Teilen-Button!

  1. 24.06.

    Francis Alÿs, Children’s Game #40 Chivichanas, La Habana, Kuba, 2023, 4:43 min. In Zusammenarbeit mit Julien Devaux und Félix Blume, © Francis Alÿs

    Worum geht’s? Kinder übernehmen die Kontrolle. Über ihre Einbindung in Ausstellungsprozesse hinaus, sollen Kinder entscheiden, gestalten und als mündige Subjekte im Museum sichtbar sein. Auf welche Strukturen und gegebenen Verhältnisse stößt ein solches Vorhaben in der Museumslandschaft? Vor welchen Herausforderungen stehen Kuratierende und Vermittelnde und inwiefern können wir hierbei überhaupt von klar abgegrenzten Bereichen sprechen? Im Gespräch mit der Museumspädagogin und Lehrerin Anja Hild und der Volontärin für vermittlerisches Kuratieren Santi Grunewald spricht Dr. Henrike Plegge über ihre Forschung und Erfahrung innerhalb partizipatorischer Vorhaben in Museen und über die Verschränkung von Kuratieren und Vermitteln. Auch konkrete Momente aus dem Outreach-Projekt zur Sonderausstellung Francis Alÿs – Kids Take Over sollen in den Blick genommen werden.   Wer sind unsere Gäste? Dr. Henrike Plegge ist Dozentin und Kunstvermittlerin, die im Bereich kritischer und künstlerischer Bildungsarbeit in Schulen und Museen forscht. Ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung umfassen Räume der Transformation, künstlerisches Handeln in Vermittlungskontexten, diskriminierungskritisch perspektivierten Kunstunterricht sowie künstlerisch-edukative Projekte im öffentlichen Raum. Sie ist akademische Rätin am Institut für Kunst der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und Mitbegründerin des Kunstvermittlungskollektivs fortda (http://www.fort-da.eu). Anja Hild ist seit 2007 Lehrerin am außerschulischen Lernort Museum zuständig für das Museum Ludwig und Wallraf-Richartzmuseum/ Fondation Corboud und Lehrerin an einer Kölner Hauptschule. Sie entwickelt Vermittlungsformate mit performativen Zugängen, die auf Resonanz, Interaktion, Bewegung und Tanz fußen. Santi Grunewald ist Volontärin und arbeitet an der Schnittstelle von Kuratieren und Vermitteln am Museum Ludwig. Mit Rita Kersting hat sie Francis Alÿs – Kids Take Over kuratiert und das Outreach-Projekt geleitet. Während und nach dem Abschluss am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln leitete sie Workshops im Rautenstrauch-Joest-Museum und war in der politischen Bildungsarbeit tätig.   Eintritt: Für Mitglieder der freunde kostenfrei. Gäste zahlen 4 €, Studierende 2 €.
  2. 03.07.

    Alfred Sisley, La Seine à Argenteuil (Die Seine bei Argenteuil), 1872, Öl auf Leinwand, © Privatbesitz, USA // Viktoria Bernadette Krieger, © Manfred Zeimer

    Worum geht’s?

    Felicie (1849–1908) und Carl Bernstein (1842–1894) setzten die ersten Impulse für die Etablierung des französischen Impressionismus in Berlin. Im Sommer 1882 brachte das jüdische Sammlerpaar eine herausragende Gruppe impressionistischer Gemälde aus Paris ins kaiserliche Berlin. Sie versammelten in ihrem Salon im Berliner Tiergartenviertel bedeutende Protagonisten aus Kunst, Kultur und Wissenschaft der Zeit. Ansichten aus aller Welt trafen aufeinander, die neuesten Kunstströmungen wurden debattiert und kulturelle Weltoffenheit wurde gelebt. 1908 wurde ihre  wertvolle Sammlung schließlich aufgelöst. Heute ist sie weltweit verstreut – nur wenige Spuren erinnern noch an das Wirken dieses kunstsinnigen und kosmopolitischen Sammlerpaars.

     

    Wer ist unser Gast?

    Viktoria Bernadette Krieger ist Ausstellungs- und Sammlungsleiterin in der Liebermann-Villa am Wannsee. Sie hat seither eine Vielzahl an Ausstellungen und Publikationen realisiert, u. a. zum Kunstsammlerpaar Felicie und Carl Bernstein, der Malerin Dora Hitz und der Kunsthändlerin Grete Ring. Viktoria Krieger studierte Kunstgeschichte in Wien, Berlin und Florenz. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersucht sie die Rezeption Max Liebermanns in wechselnden politischen Systemen, ab 1935 bis 1989.

     

    Eintritt: Für Mitglieder der freunde kostenfrei. Gäste zahlen 4 €, Studierende 2 €.

  3. Lemohang Jeremiah Mosese; FR/Lesotho/DE/Katar/Saudi-Arabien 2025; OmeU; 90 min.

    Worum geht’s?

    Von Kindheitserinnerungen an die Straßen, in denen er spielte, bis hin zu Begegnungen mit einem Landwirt oder einem Kampfkünstler, webt Lemohang Jeremiah Mosese eine intime Erzählung, die Kindheit, Bildung, Exil und die Beobachtung der Welt miteinander verbindet. Dabei thematisiert er die vom kolonialen Erbe überlieferte Gewalt, die auch in der Gegenwart weiterhin wirksam ist. ANCESTRAL VISIONS OF THE FUTURE stellt Zukunft und Ahnenerbe nebeneinander und dekonstruiert poetisch die zeitlichen Grenzen. In seinem dritten Spielfilm entwirft der Regisseur eine persönliche Allegorie von Entwurzelung und Zugehörigkeit, durch eine Landschaft seines Heimatlandes – Lesotho.

     

    Wer sind unsere Gäste?

    Lemohang Jeremiah Mosese ist Filmemacher und Künstler und lebt in Berlin. Seine Arbeiten untersuchen die Identität und ihre amorphe Qualität im Verhältnis zur Zeit. Sein visueller Essayfilm MOTHER, I AM SUFFOCATING, THIS IS MY LAST FILM ABOUT YOU wurde 2019 auf dem Berlinale Forum uraufgeführt, für den Final Cut in Venedig ausgewählt und gewann sechs Preise. Sein zweiter Spielfilm THIS IS NOT A BURIAL, IT’S A RESURRECTION gewann über 30 Preise, darunter den Jury Award for Visionary Filmmaking beim Sundance Film Festival 2020. Sein neuer Film wurde auf der Berlinale 2025 uraufgeführt. Mosese hat als bildender Künstler Installationen für verschiedene Kunstinstitutionen geschaffen. Außerdem wurde er als Gastdozent an die Universität Cambridge, die Niederländische Filmakademie, die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin und die Filmuniversität Konrad Wolf in Babelsberg eingeladen.

    Jacqueline Nsiah ist Kulturanthropologin, freiberufliche Filmkuratorin und
    Programmgestalterin mit fast zwei Jahrzehnten Erfahrung im internationalen Filmfestivalbereich. Sie hat einen MA in Visueller und Medienanthropologie von der Freien Universität Berlin und einen BA in Afrikanistik und Politik von der SOAS. Sie hat als Gastmanagerin an der Panorama-Sektion der Berlinale mitgewirkt, war Co-Direktorin und Kuratorin des UHURU African Film Festival in Rio de Janeiro und programmierte für Film Africa London. Zudem war sie Programmdirektorin bei der Africa Film Society in Ghana. Nsiah war vier Jahre lang Mitglied des Auswahlkomitees des Berlinale-Forums, co-kuratierte das Sonderprogramm Fiktionsbescheinigung und ist derzeit Mitglied des Auswahlkomitees des Berlinale-Wettbewerbs. Außerdem co-kuratiert sie das Afrika Film Festival Köln (AFFK) und kuratiert für die Streaming-Plattform Cinelogue.

    Eintritt: Für Mitglieder der freunde kostenfrei. Gäste zahlen 4 €, Studierende 2 €.

  4. 14.10.

    1969: Ludwigs mit Frau Lutzeyer in New York © Peter und Irene Ludwig Stiftung

    Worum geht’s?

    Ein bedeutendes Konvolut von Werken in der Ausstellung Fünf Freunde. John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twobley stammt aus den Beständen des Museum Ludwig, in welches diese als Schenkungen und Leihgaben aus der Sammlung Peter und Irene Ludwigs gelangten.

    Wie kamen diese Werke in die Sammlung und welche Stellung nehmen sie in ihr ein? Und in welchem Zusammenhang stehen sie mit Peter Ludwigs Kunstverständnis? Welch Verhältnis hatten die Ludwigs zu den USA?

    Diesen und weiteren Fragen gehen Carla Cugini, geschäftsführende Vorständin der Peter und Irene Ludwig Stiftung, und Julius Redzinski, wissenschaftlicher Volontär der Peter und Irene Ludwig Stiftung, gemeinsam in ihrem Vortrag nach.

     

    Wer sind unsere Gäste?

    Carla Cugini leitet als promovierte (Kunst-)Historikerin die Peter und Irene Ludwig Stiftung seit 2021. Die Stiftung kooperiert international mit 30 öffentlichen Institutionen im Bereich Sammeln, Ausstellen und Forschen. Zuvor hat Carla Cugini die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig während 16 Jahren geleitet. Sie ist Herausgeberin verschiedener Kunstpublikationen, zuletzt „Irene und Peter Ludwig. Zeitgenössische Kunst in & aus der DDR. Regina Wyrwoll im Gespräch mit Zeitzeugen, erschienen im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, 2025.

    Julius Redzinski ist wissenschaftlicher Volontär der Peter und Irene Ludwig Stiftung und arbeitet insbesondere zu der von den Ludwigs zusammengetragenen Sammlung von Kunst aus der DDR. Er studierte Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und verfolgt an der Technischen Universität Berlin ein Dissertationsvorhaben zur Künstler:innensozialgeschichte mit einem Schwerpunkt auf der Zeit des Nationalsozialismus.

     

    Eintritt: Für Mitglieder der freunde kostenfrei. Gäste zahlen 4 €, Studierende 2 €.

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Bildcredits

Blende_M’barek, Pauline Hafsia M’barek, Blende, 2025, Farbfotografie, © Pauline Hafsia M‘barek